Donnerstag, 17. September 2015

Intervallometer für Nikon DSLR

Noch eine ältere gut funktionierende digitale Spiegelreflexkamera zu Hause? So ist es auch bei mir. Nachdem ich eine Nikon D7100 gekauft habe, bleibt die alte Nikon D80 zuhause im Schrank. Auf EBay oder Ricardo ist mit den alten DSLRs meist kein Geld mehr zu verdienen. Also was tun?

Meine Idee: Die alte DSLR für Zeitraffer (Timelapse) Aufnahmen benutzen. Für solche Zeitraffervideos nimmt man in Zeitabständen ein Foto auf. Die Aufnahmen montiert man am Ende zu einem Video zusammen. Es gibt im Netz wirklich coole Timelapsevideos. Neuere DSLRs haben die Intervallsteuerung bereits eingebaut - so auch meine D7100. Aber bei der D80 fehlt diese Funktion leider. Warum aber für die Zeitraffer-Aufnahmen nicht einfach die neue Kamera verwenden. Hier einige Gründe:
  • Verschlussmechanik wird durch die vielen Aufnahmen stark belastet. Für ein Zeitraffervideo braucht es rasch mal 500 Aufnahmen.
  • Eine alte Kamera kann man auch mal unbeaufsichtigt irgendwo hinstellen. Im schlimmsten Fall (Diebstahl, schlechtes Wetter) würde man ja nur eine alte "fast wertlose" Kamera verlieren
  • Während der Zeitrafferaufnahme steht die neue Kamera für andere Fotos zur Verfügung.

Diese Überlegungen haben mich zum Bau eines Intervallometers geführt. Die benötigten Zutaten dazu: 1 Arduino Uno, 1 Display, 2 Optokoppler, ein paar Tasten, Widerstände und Leuchtdioden sowie ein Gehäuse.


Das Schema zeigt den Aufbau im Detail. Die beiden Optokoppler trennen den Stromkreis der DSLR vom Stromkreis des Mikrokontrollers. Warum braucht es 2 Optokoppler? Der Stecker für die elektrische Kamerauslösung verfügt über 2 Pins. Den einen zum aktiveren der Belichtungsmessung und Autofokus, den anderen Pin zum Auslösen der Kamera. Also Genauso wie der Auslöseknopf an der Kamera funktioniert.


Wie man im Schema erkennt, kann ich mit meinem Intervallometer die Kamera entweder über elektrisch über ein Kabel auslösen oder per Infrarotdiode. Zuerst hatte ich nur die Auslösung über die Infrarotdiode implementiert, dann aber feststellen müssen das die Kamera im Fernbedienungsmodus immer im aktiven Zustand (Belichtung und AF) ist und so sehr viel Strom braucht. Mehr als 6 Stunden Zeitraffer habe ich so nicht geschafft.

Wie bin ich bei der Entwicklung vorgegangen? Zuerst habe ich mich um die Hardware gekümmert.  Wie üblich habe ich einen kleinen Prototypen auf einem Breadboard aufgebaut. Das hat dann wie folgt ausgesehen.


Sobald ich sicher war, dass die Schaltung richtig funktioniert, habe ich die Bauteile auf einem Laborprint aufgelötet und diesen wie ein normales Arduino-Shield auf den Mikrokontroller-Shield aufgebaut.

Nach der Hardware folgt am Schluss die Entwicklung der Software. Die Software für das Intervallometer ist eigentlich recht einfach. Am meisten Aufwand steckt im "Menusystem". Zur Konfiguration des Intervallometers muss man ja über die Tasten Werte (z.B. Zeitdauer zwischen 2 Intervallen, Anzahl Intervalle) eingeben können. Leider habe ich im Internet dazu keine Bibliothek gefunden und musste daher selber etwas entwickeln.